Kuala Lumpur 9. bis 10.9

Mit dem örtlichen Minibus fahren wir in zwei Stunden von Semporna nach Tawau-Flughafen. Wir sind zu früh, macht aber nichts, Essen gibts schließlich auch am Flughafen. Als Team harmonieren Romy und ich hervorragend, entspannt kommen wir an diesem chaotischen Flughafen bis ans Gate. Es ist fast so, als würden wir das Land verlassen, mal wieder wird der Pass abgestempelt, ohne den Stempel kommste nicht in den Flieger, diesmal muss ich nicht zurück um den blöden Stempel zu holen. Nach 24 Uhr sind wir in Kuala Lumpur in KL Skyline and Rooftop Infinity Hostel. Da die Rezeption nicht besetzt ist, haben wir die Anweisungen per WhatsApp bekommen, wie wie einchecken sollen. Mit Zahlencode fürs Schließfach, da ist der Schlüssel für das Hostel drin, Anweisungen welchen Fahrstuhl wir nehmen sollen usw. Ich fühle mich sofort in denEscape Room nach Kota Kinabalu zurück versetzt. Klappt aber alles gut, alle Schlösser öffnen sich sofort. In Kuala Lumpur plündern wie den Outdoorshop und ich erstehe zwei kleine Taschen, damit mir im Tagesrucksack die kleinen Dinge nicht immer kaputt gehen oder auslaufen. Highlight des Tages: Din Tai Fung Restaurant, göttliche Dim Sums, Wan Tans, Dumplings. Ich liebe diese Kette, etwas teurer aber geil, wir testen noch Dolly Dim Sum, aber das geht gar nicht. Weiß so geil war, gönnen wir uns an den PETRONAS Towers nochmals ein reichhaltiges Menü bei Din Tai Fung.

Semporna, Mabul und Sipadan 27.8 bis 8.9

Die Busfahrt von Kota Kinabalu ist „eindrücklich“. Ich sitze hinten, direkt neben den Toilette, toll. Um 8 Uhr gehts los und nach einer Stunde wird das erste große Geschäft erledigt und die restlichen 9 Stunden erinnert mich meine Nase daran. Aber die Sitze sind bequem und Mittags gibts eine längere Pause in einem Restaurant. Trotzdem bin ich kaputt als ich nach 18 Uhr in Semporna ankomme und im Monster Home Hostel einchecke. Ich habe eine Kapsel für mich alleine, ist ganz ok, aber morgens geht die Tür nicht auf, leichte Panik steigt in mir auf. Mit Gewalt geht bekanntlich alles und die Tür ist auf und die Schrauben vom Schliessriegel habe ich aus dem Holz gerissen. Wahrscheinlich hat mein Kabinennachbar im Vorbeigehen den Riegel versehentlich umgelegt. Semporna ist eine hässliche Hafenstadt, aber der Ausgangspunkt für den Weltbesten Tauchspot, die Insel Sipadan. Erstmal fahre ich per Grab ins Krankenhaus um Romy zu besuchen, die das Dengue-Fieber erwischt hat. Sie ist auf dem Weg der Besserung und wir verlassen gemeinsam das Krankenhaus. Meine Erkältung wird schlimmer, also richte ich mich dann häuslich für 8 Tage im Island Backpacker Hostel ein. Wir lassen es ganz ruhig angehen und verbringen die Tage mit viel Schlaf, Essen und Ausruhen.

Meine Finger sehen auch noch schlimm aus, aber am 4.9. geht mein Boot nach Mabul und gleich nach der Ankunft auf der Insel gehe ich für 3 Tauchgänge aufs Tauchboot. Alles geht gut, der Druckausgleich funktioniert und ich genieße alle 3 Tauchgänge. Mabul ist für seine Makrowelt bekannt. Bunte Nacktschnecken in bizarren, grellen Farbkombinationen von blau-gelb-weiß, über orange-rot oder rein-weiß. Alle Sorten von tropischen Riff-Fischen sind vertreten. Das Tauchhighlight sind die Spots rund um die Insel Sipadan. So viele Schildkröten, Schulen von Fledermausfischen, Jackfischen, Muränen und viele Riffhaie. Toll.

Das Resort von Scuba Junkie auf Mabul ist klasse, im Restaurant gibt es fast zu jeder Tageszeit etwas zu essen. Frühstück vor dem Tauchen, Kuchen nach dem 1.Tauchgang, Tauchen dann Mittagessen, 2.Tauchgang, Kuchen und abschließend der 3.Tauchgang, Kuchen und nach der Dusche ist es schon Zeit fürs Abendessen. Skuba Junkie hat sich dem Meeresschutz verschrieben, daher kommt nichts auf den Tisch, womit durch die Taucher Geld verdient wird. Diese Philosophie gefällt mir, da schaue ich mir die Fische lieber im Wasser als auf dem Teller an. Die Tauchguides nehmen sich auch Zeit um mit den Tauchern das Logbuch zu führen und die Fische zu bestimmen. Diese 4 Tage auf Mabul sind unbeschreiblich schön.

Der Tauchtag rund um Sipadan ist so eindrucksvoll, auch wenn keine Schwärme von Baracudas und Hammerhaien auftauchen. Die steil abfallenden Wände unter Wasser, die Strömung in der wir uns einfach treiben lassen, Schildkröten 🐢 überall, Riffhaie die am Boden liegen und schlafen und die vielen bunten Fische und Korallen.

Mount Kinabalu 25.-26.8

Zu viert steigen wir am Faloe-Hostel in den Minibus. Die Schweizerin ist ganz nett, aber die anderen beiden sind nervtötend. Im Hostel haben Sie schon Türen geklatscht und waren nicht in der Lage leise ins Bett zu gehen, wenn sie nachts eingetrudelt sind, dumme junge deutsch-dänische Gänse. Ich habe sie darauf angesprochen und natürlich waren sie sich keiner Schuld bewusst. War ja klar. Ich freue mich auf die Nacht mit 30 anderen zusammen, die beiden Gören reichen schon. In der Stadt laden wir noch ein englisches Paar ein, die Beiden sind auch nur hohl, aber die vier verstehen sich vom ersten Augenblick. Egal, Early Bird, Du hast schon Schlimmeres überlebt. Am Eingang des Nationalparks laden wir zwei Führer ein, die kaum Englisch sprechen. Und los geht es von 1.866 Metern, ziemlich schnell laufe ich als Letzte hinterher, ich kann nicht schnell die Berge hoch, das weiß ich ja. Bis 18 Uhr gibts Abendessen, bis dahin werde ich den Anstieg schon schaffen. Natürlich habe ich jetzt einen Führer am Backen, das nervt, immer bleibt er hinter mir stehen, wenn ich anhalte und nach Luft ringe. Um 14 Uhr fängt es an zu regnen, na toll. Ich schließe schnell Freundschaft mit malayischen Schnecken , die genauso wie ich kämpfen. Wir motivieren uns gegenseitig.

Um 17 Uhr bin ich im Basecamp 3.272 Meter, endlich. 1.406 Höhenmeter merke ich mit jeder Faser meines Körpers und morgen stehen noch mal 823 Höhenmeter an. Egal, erst Mal essen, auf die eiskalte Dusche verzichte ich und bin um 9 im Bett mit Wärmflasche. Es regnet und regnet. Wie nicht anders zu erwarten trudeln die Gänse später im Schlafraum ein und sind laut wie immer. Mein Wecker läutet um 1 Uhr, der Gipfel soll zum Sonnenaufgang erklommen sein, außer mir rührt sich keiner. Okay, dann ist alles abgeblasen wegen Regen? Schlafe ich erst Mal weiter, irgendwann geht automatisch das Licht an und alle regen sich. Dann ziehe ich mich auch mal an und stolpere ins Restaurant. Das Buffet wird schon geplündert, um 2 Uhr wird der Aufbruch auf 2:30 verschoben, es regnet immer noch. Aber dann geht es leider doch los, hatte mich schon wieder auf mein Bett gefreut. Diese 2,7 km sind ätzend, teilweise muss ich mich an Seilen hochziehen, es ist kalt, die Seile nass. Ich rutsche aus und die Kuppen von Zeige-und Mittelfinger bleiben am Berg.

Mein toller Guide hat natürlich kein Verbandszeug dabei, also kämpfe ich blutend weiter. Bei 3.929 Metern gebe ich auf, es sind nur noch 700 Meter, aber ich muss heute ja alles wieder runter. Ohne Zeitdruck würde ich mir das antun, aber so nicht. Mein Guide geht zu den anderen der Truppe und so starte ich dem Rückweg alleine. Ich habe keine Erfahrung mit solcher Kletterei, ich habe erhebliche Probleme an den Seilen wieder runter zu kommen.

Aber andere Guides helfen mit immer wieder weiter und wundern sich warum ich hier ohne Guide unterwegs bin. Das wundert mich jetzt auch, denn gestern ging der ja wie eine Klette an mir Schlusslicht. Egal, fix und fertig bin ich im Basecamp, frühstücke und starte schnell, da ich von dem Berg runter will, es soll nachmittags wieder regnen. 2km ist alles gut, dann schifft es. Der Trail ist kaum noch begehbar, das Wasser stürzt die Stufen runter, ich überlege noch, weiter gehen oder nicht. Die Gefahr der Unterkühlung oder eines Bergrutsches, oder Blutegel, oder Untiefen. Welchen Tod will ich Sterben? Ich laufe weiter, alles ist nass, Socken, Schuhe, Hose, einfach alles.

Ich komme glücklich unten an, habe noch trockene Klamotten in Rucksack. Die zwei Gänse haben mich noch überholt, zusammen fahren wir in das Restaurant zum späten Lunch. Dort trudelt bald der Rest der Truppe ein und nun geht es ums Trinkgeld. Verstehe ich mal wieder nicht, für was? 50 Ringit pro Person für die 2 Tage, Haben die sich mal überlegt wie hoch das Durchschnittseinkommen ist? Ich beteiligte mich nicht. Ich wollte eigentlich den Bus von hier aus nach Semporna nehmen, dann muss ich aber noch 6 Stunden warten. Ich fahre die 2 Stunden wieder zurück nach K.K., im Hostel kann ich meine Wäsche waschen und mich erholen. Denkste, die Gänse sind wieder in meinem Zimmer, spielen bis nachts um 2 Uhr Karten und kommen dann “ ganz leise“ ins Zimmer. Dumme Puten. Die Tiere werden als größer.

Kota Kinabalu 14. bis 24.8

Da wir die Motorräder noch diesen Tag gemietet haben, erkunden wir K.K. Auf den Weg zu den Wetlands werden wir doch durch eine Polizeikontrolle rausgewunken. Da biste 1 Woche auf Borneo unterwegs, hast immer den Führerschein und alle Papiere dabei, nur jetzt gerade nicht. Weder Tanja, noch ich. Jetzt wird es spannend und bestimmt müssen wir einiges an Cash abdrücken um aus der Nummer wieder raus zu kommen. Aber nein, ich lasse Tanja als Pfand an der Straße stehen, düse zum Hostel, wir zeigen unsere internationalen Führerscheine vor und damit ist die Sache erledigt. Ich mag Malaysia immer mehr. In den Wetlands ist gerade Ebbe, wir sind erst mittags da und es gibt nicht viel zu sehen. Gut, dann gehen wir was essen. Zurück am Motorrad meint Tanja, das ihres vorne kaputt ist. Tatsächlich ein Riesenriss in der Verkleidung. Das gibt es doch nicht, hat da ein Auto den Roller angedischt? Egal, weiter gehts zur Moschee, hier müssen wir uns verkleiden und ich lasse mich mit meiner großen Klappe dazu verleiten ein Durianeis zu probieren. Diese Frucht wird einfach nicht mein Freund, sie stinkt und schmeckt komisch nach Zwiebeln.

Na dann geben wir mal die Motorräder ab. Wir sagen Bescheid, wie es um Tanjas Motorrad steht, kurzer Blick, ok und halten unsere Kaution in den Händen. Was lerne ich daraus? Einfach nicht so viel nachdenken, alles regelt sich von selbst. Als nächstes steht eine Stadtführung auf dem Programm, schon komisch, ich habe die Plätze teilweise schon besucht, aber ein Paar Worte dazu hinterlassen einen anderen Eindruck.

Abends zieht es uns noch nach Tanyung Aru zum Sonnenuntergang, zusammen mit zig hundert Asiaten ist die Stimmung trotzdem einzigartig.

Da der Tag noch nicht zu Ende ist, gehen wir noch in die Mall und entdecken einen Escape-Room.

Am nächsten Tag ziehen Tanja und ich das asiatische Touri-Programm durch. Insel-Hoping, Bananaboot fahren, mit dem Flying Fish fliegen und ausgiebig Schnorcheln. Ergebnis: meine Hinterseite komplett verbrannt. Mist, Tanja reist ab, ich besorge mir ein T-Shirt mit UV Schutz.

Weil es so schön war, gehe ich weiter tauchen und mache meinen Advanced Open Water Diver.

Die Tauchgebiete um Kota Kinabalu habe ich so ziemlich abgegrast. Im Tunku Abdul Rahman Nationalpark habe ich an den Inseln Sapi, Mamutik, Gaya, Sulug und Manukan , sowie an der Insel Sepanggar getaucht. Die Sicht ist oft durch Schwebestoffe nur auf 3 bis 5 Meter beschränkt. Trotzdem habe ich große Fischschwärme, Schildkröten, kleine Mantarochen, einen Riffhai, eine Muräne, Quallen, Sepien, Schnecken, Seegurken beim Grasen, Seesterne, Seeigel, Tigerschnecken und ich glaube jede Art von tropischen Fischen gesehen, die es im südchinesischen Meer gibt.

Da ich schon hier bin nutze ich die Gelegenheit und werde den Mt. Kinabalu mit 4.095 Meter besteigen.

Kinabatangan River Cruise 11. bis 13.8

Weiter mit dem Moped zu den Gomantong Höhlen. Hunderte Fledermäuse haben ihre Spuren hinterlassen. Es stinkt erbärmlich und im Guano krabbeln tausende Insekten. Die Schwalben bauen ihre Nester oben an der Höhle. Da die Chinesen diese Nester für teures Geld kaufen, werden sie hier geerntet. Die Population ist schon drastisch in den asiatischen Ländern zurück gegangen. Die Arbeiter wohnen in der Einsamkeit in einer Langhütte vor der Höhle. Ein Hornbill nimmt auf einer Liane Platz und posiert für mich.

Heute ist die Fahrt nicht anstrengend, zur Mittagszeit sind wir im Resort. Nach der Teatime geht es schon ins Boot zur ersten Safari. Nasenaffen und andere Affen, Hornbills, Krokodile. Relativ zum Schluss der Fahrt sehen wir doch tatsächlich zwei wilde Orang Utans ganz oben in einem Baum. Wahnsinn.

Im Dunkeln marschieren wir nochmals um die Lodge, aber mit 20 schwätzenden Leuten in der Truppe sind kein Tiere zu sehen. Nur Zwei schlafende Eisvögel, alle anderen Tiere verstecken sich. Dafür fallen die Mücken über mich her. Die Klimaanlage funktioniert nicht richtig und ich schwitze die ganze Nacht wie die Sau. Nachmittags hatte ich den Hausmeister schon darauf angesetzt. Auf der morgendlichen Fluss-Safari ist der ersehnte Pygmäen-Elefant auch nicht zu sehen. Dafür erspähe ich den Hausmeister wieder und er findet endlich das Problem und unser Zimmer ist ein Ort, wo ich Zuflucht vor den Mücken und der Wärme finde. Heute steht ein Spaziergang bei Licht rund um die Lodge an, ich verstehe manche Leute nicht. Der Guide erklärt, das wir zwischen Jung angepflanzten Bäumen stehen, die die Dorfbewohner anpflanzen und dafür auch Spenden annehmen und im Dschungel gibt es giftige Pflanzen, bitte nichts anfassen. Der französische Vater mit drei Kindern pflückt zusammen mit den Kindern fast einen jungen Baum kahl, ich frage den Guide ob das zielführend ist, natürlich nicht. Natürlich sind Die dann mit in unserem Boot, stehen dem Bootsführer in der Sicht oder verändern permanent das Gleichgewicht des Bootes, wenn hinter ihnen jemand etwas ruft fühlen sie sich natürlich nicht angesprochen. Scheisse sie stehen schon wieder am Steg zu unserem Boot für die Nachmittagsfahrt, okay diesmal bin ich schneller und sitze ganz vorne im Boot, dann sehe ich die Idioten wenigstens nicht. Der Vater ist Taucher, ich verstehe nun wer soviel abgebrochene Korallen verursacht. Auf die Nachtwanderung verzichte ich diesmal, ich beobachte im Resort die Affen durch unser Dachfenster und die Fledermäuse die durch den Flur fliegen. Vor unserer Rückfahrt nach KK genießen wir die letzte Fluss-Safari sehen 5 große Krokodile und jede Menge Affen. Dann starten wir unsere letzte Etappe 320 km zurück nach Kota Kinabalu. Alles gut gegangen, Fahrerinnen und Mopeds wieder heil in der Tiefgarage vom Faloe Hostel.

Sepilok 9. bis 10.8

Gestern habe ich Romy im Jungle Jack Hostel getroffen (Deutsche, 40 Jahre, seit 11 Monaten unterwegs). Wir haben uns gut verstanden, vielleicht treffen wir uns wieder. Tanja und ich kommen nachmittags in der Nature Lodge in Sepilok an. Die Matratze ist wieder so hart, das ich meine Luftmatratze aufpuste. Morgens sind wir vor 9 Uhr im Sepilok Orang Utan Sanctuary. Um 10 Uhr wird gefüttert, wir müssen unsere Rucksäcke abgeben und in den Wald hinein laufen. Der erste Orang Utan zeigt sich schon bald in einem Baum, hat wahrscheinlich Frühstückshunger. Die Kinderstation beherbergt gerade 10 Babys, die sind hinter Glas gut vor den Zuschauern geschützt. Ich habe wieder Mal Glück, es kommen 5 Orang Utans zur Fütterung, einer läuft direkt vor mir am Geländer vorbei.

Nachmittags und am nächsten Tag lässt sich nicht ein einziger blicken. Direkt gegenüber ist das Borneon Sun Bear Conservation Centre. Die weltweit kleinste Bärenart. Beim ersten Besuch sehe ich nur einen Bären, aber auch nur ganz weit in der Ferne. Nach dem Mittagessen in einer Wellblechhütte bei Mama Wati’s versuchen wir uns Glück nochmal und sehen Menschen, die mit Eimern voller Gemüse bewaffnet sind. Da kommen auch viele Bären aus ihrem Versteck.

Die Hitze ist wieder mörderisch, immer wieder bin ich so froh, das die Klimaanlage erfunden wurde.

Kota Kinabalu 7. bis 8.8

Im Faloe Hostel lerne ich morgens Tanja kennen, sie fährt auch Motorrad. Ich lasse mich vom Scooter-Shop abholen, um wieder einen Scooter zu mieten. Morgens war das mein einziger Plan. Abends habe ich Tanja für 7 Tage als Reisebuddy, ein halbautomatisches Moped und 1.000 km vor mir. Es ist so toll, wenn sich ohne große Planung einfach was Neues ergibt. Im Bikeshop erkundige ich mich, was ich mir mit dem Bike so alles in der Umgebung ansehen kann. Alles was man auch per Bustour machen kann. Pah, Bus, Moped ist doch viel geiler. Okay, den Rundtrip mache ich auf alle Fälle, aber zu zweit ist es schon schöner und sicherer. Als ich wieder zurück im Hostel bin, Schwärme ich Tanja von meiner Tour vor und sie ist auch Feuer und Flamme, also nochmal zum Shop. Nachdem wir beide mit Regenklamotten, regendichter Hülle für den Rucksack und extra Buff vom Shop ausgestattet sind, machen wir eine Probetour in die Berge. Die Viergangschaltung kommt mir erst sehr komisch vor, aber nach einer Weile habe ich mich daran gewöhnt. In der Stadt ist so ein Bike unschlagbar, Stau gibt es für uns nicht, wir fahren wie die Einheimischen durch jede Lücke und stehen an jeder Ampel vorne.Unser Fahrstil ist auf Sicherheit bedacht, also harmonieren wir, dann kann die große Tour morgen los gehen. Soweit der Plan, wir starten erst um 12 Uhr, weil es wie aus Eimern schüttet. Mist, hoffentlich geht das mal gut. Immerhin sieht man jetzt die Schlaglöcher sofort, da das nun riesige Pfützen sind. Gegen 15 Uhr sind wir am Mt. Kinabalu, aber er ist wolkenverhangen, kurz nachdem wir im Jungle Jack Hostel angekommen sind, regnet es schon wieder. Das Hostel ist eine Wellblechhütte mit 10 Betten und einer Küche, die zaubert drei Mahlzeiten vom Feinsten. Morgens gibt es Pancake, selbstgebackene Brötchen, Obst, Wurst und Käse. Geil, das habe ich der Wellblechhütte nicht zugetraut. Wir fahren weiter zu den Hot Springs, da blüht wieder eine Raflesia. Abends erreichen wir Sepilok. Der nächste Tag steht im Zeichen der Orang Utans und der Sunbären.

Kuching auf Borneo 31.7 bis 6.8

In Kuching checke ich im Marco Polo Hostel ein. Sehr gemütlich, aber leider ist das Zimmer mit der AC zur Straße und ich schlafe schlecht. Ich buche mir für 5 Tage ein AIRBNB Zimmer. Mit Marianne aus Holland besuche ich via Grab den Bako Nationalpark. Mit einem kleinen Boot müssen wir noch bis zum Parkeingang fahren. Auf dem Boot ist auch Bruno mit seinen Eltern aus Österreich, wir sind eine lustige Truppe. Auf der Wanderung durch den Park sehe ich wilde Nasenaffen, Wildschweine und Vögel.

Das Semenggogh Wildlife Center besuche ich mit dem Scooter, hier leben Halbwilde Orang Utans, sie werden wieder ausgewildert, d.h ob sie zur Fütterung kommen, bleibt Ihnen überlassen. Ich habe Glück, 4 Affen haben morgens Hunger. Gestern kam kein Orang Utan zur Fütterung.

Ich bin nun auf Borneo in Kuching. Die Nationalparks der Umgebung habe ich alle mit dem Roller abgeklappert. Hab das erste Mal ne alte Möhre und gerade eben ging sie in voller Fahrt aus. Mein Herz hat ordentlich gepumpt, aber wieder gestartet und sie lief wieder. Gut das das gestern nicht passiert ist, da war ich stundenlang mit dem Roller unterwegs, durch Gebiete ohne Tankstelle und mit Fähre über dem Fluss. Gelandet bin ich dann im Gunung Gading Nationalpark, da wollte ich gar nicht hin, aber ich habe Glück gehabt, eine Raflesia hat geblüht, damit hab ich gar nicht gerechnet, dafür war ich abends ziemlich geschafft, denn zurück ging es nur über Autobahnen mit Baustellen, frage mich jedes Mal wieder für was die hier 6-spurige Autobahnen brauchen, wenn eine einfache Straße völlig ausreichend wäre.

In Kuching findet gerade ein Foodfestival statt. Mmmh,

Singapur oder Johor Bahru 26. bis 30.7

Das hab ich mir ganz einfach vorgestellt, für 16€ von Langkawi nach Singapur fliegen, außerhalb von Singapur, wieder in Malaysia, in Johor Bahru, günstiger Übernachten und dann täglich über die Grenze. Pustekuchen, das können die Singaporis machen, aber keine Deutschen. Jeden Tag Grenzkontrollen, natürlich für Ausländer besonders gründlich und nur mir 2 Grenzbeamten, das dauert. Das überlege ich mir gründlich, ob ich mir das nochmal antue, oder lieber Johor Bahru unsicher mache und dann doch eine Unterkunft in Singapur buche. Hinterher bin ich natürlich schlauer. Hoffentlich ist mein AirBNB in Johor Bahru gut, gestern Abend ist mir in dem Hostel ne Kakerlake über den Fuß gelaufen, ich habe jetzt mehr Geld für die Unterkunft investiert, hoffentlich in eine vernünftige.🧐

Heute morgen habe ich mir extra ein Taxi über die App Grab gebucht, da dann vorher der Preis klar ist. 20 MYR, schon morgens um 6 Uhr 2MYR teurer als gestern Abend. Aber in € ist das nichts, wobei ich für den Flug nur 67 MYR bezahlt ( 15€) habe. Da will der heute morgen doch 50 MYR haben, ich storniere die Fahrt wieder, bekomme aber bei der nächsten Buchung den gleichen Fahrer, okay muss ich halt in den sauren Apfel beißen. Ich verhandle noch bis auf 30 MYR, okay geht doch, am Flughafen drücke ich ihm 20 MYR in die Hand und verabschiede mich. So langsam bin ich echt angepisst, was mein Leben als wandelnde Weiße Geldbörse angeht.

Okay, der Hinweis für Autofahrer, den Tank vor der Grenze 3/4 zu füllen ergibt jetzt Sinn.

Zu viele Unbekannte in der Planung führt zu schlechten Ergebnissen. Ich bin um 10:30 Uhr am Shangi Airport in Singapur und um 16 Uhr in meinem AirBNB-Zimmer, das hatte ich mir doch nicht so zeitaufwändig vorgestellt. Den Bus nach Woodlands finde ich nach einigem Suchen, da ist die erste Stunde schon rum. Der Bus braucht vom Flughafen bis nach Woodlands 2 Stunden, okay das war mir klar. Das ich aber für das kurze Stück über die Brücke auch noch 2 Stunden brauche, damit habe ich nicht gerechnet. Warum dauert die Ausreise aus Singapur so lange und warum sind für“All Passports“ nur 2 Schalter offen. Die Einreise nach Malaysia ist in 5 Minuten erledigt. Großzügig zu mir selber , will ich mir ein Taxi gönnen, aber ich werde von den Taxifahreren freundlich darauf hin gewiesen, das es einen Fußgängerweg gibt, dort brauche ich nur 15 Minuten. Das ist doch echt nett, im Gegensatz zu dem Grab-Fahrer von heute morgen. Johor Bahru ist eine Stadt mit 1,7 Millionen Einwohnern. Jede Menge Hochhäuser, Shopping Malls und 4 spurge Straßen. Natürlich keine Wege für Fußgänger, die gehen gemütlich an den Autobahnen. Das Zimmer ist super, die interessanten Teile der Stadt habe ich an einem Nachmittag gesehen. Also gehe ich doch wieder über die Grenze nach Singapur. Dort schaue ich mir das Art Science Museum mit einer Sonderausstellung „Alice im Wunderland“ an und gehe in den „Garden of the Bay“, da ist der Tag ruckzuck um.

Langkawi 23. bis 26.7.

Mit der Schnellfähre in 3 Stunden von Penang nach Langkawi. Ich hab jetzt echt nen Lauf, schon wieder bin ich alleine im Hostel, dann kann ich auch gleich ins Hotel gehen. Aber dafür kostet der Scooter nur 15 MYR (€3,27). Langkawi ist grüner als Penang und nicht so zugebaut. Der Verkehr ist europäisch, ich werde angehupt wenn ich nicht vorschriftsmäßig bei den vielen Einbahnstraßen wende, Mann sind die hier spiessig. Aber so richtig gefällt mir die Insel auch nicht, die Asiaten machen hier Urlaub, deshalb ist alles auf asiatischen Malle-Touristen eingestellt.

In der Tüte waren meine Rambutans, er hat mich überrumpelt.😢