Tag 160 Meile 2.228,9 Trout Lake

23,6 Meilen in 10,5 Stunden

Die Nacht war furchtbar, der Wind hat nur so um das Zelt gepfiffen. Ich habe kaum geschlafen. Als der Wecker dann geklingelt hat, habe ich endlich mal geschlafen. Aber es hilft ja nichts, Frühstück und los in den windigen und feuchten Wald. Endlich gibt es an jeder Ecke Pilze, gefühlt halte ich alle 5 Minuten an und fotografiere. Am nächsten See ist eine Gruppe Freiwilliger, die den Trail instand hält. Mount Adams wird im Laufe des Tages immer größer. Drei Mal werde ich heute von „Bären“ erschreckt. Der erste kommt mir entgegen gesprungen, oh mein Gott! In dem Schummerlicht sehe ich erst den Dayhiker, dann das der Bär sein Hund ist. Puhh. Dann schleichen 2 Northbounder von hinten an. Aber als der Pilzsammler dann nachmittags aus dem Gebüsch kommt, sind meine Nerven am Ende. Aber er hat tolle Pilze im Korb und wir fachsimpeln ein wenig. Um 17:30 Uhr ist der letzte planmäßige Trailangel Shuttle nach Trout Lake, den will ich unbedingt bekommen, es geht ja größtenteils nur bergab. Pustekuchen, hätte ich doch besser vorher die App studieren sollen, die letzten 3 Meilen sind steil bergauf. Jetzt muss ich die Zeit einholen und die allerletzten 3 Meilen bergab rennen. Ich schwitze wie Hölle und habe kaum Wasser mit. Aber um 17:27 Uhr bin ich an der Straße. Mountain Ninja steht schon da und das Auto auch, das war echt knapp. Gary, unser Fahrer bringt uns später in ein Koreanisches Restaurant und Mountain Ninja ist glücklich. Das Essen ist auch super lecker und diesmal laden wir unseren Trailangel ein. Er hat uns auch im Grocery Store das Zimmer für 25 $ inkl. Wäsche organisiert. Da der Trockner im Nebenraum steht, werde ich da auch mal den Schlafsack und das Zelt rein. Wunderbar, der Schlafsack riecht endlich mal wieder frisch und nicht nach stinkender Hikerin.

Tag 159 Meile 2.205,3

23,7 Meilen

Von 1.000 auf 4.000 Fuß hoch und für 10 Meilen keine Wasserquelle.

Aber es läuft gut heute, schöne Waldwege im herbstlich gefärbten Wald. Endlich kommen auch die Pilze zum Vorschein. Big Pen treffe ich auf halben Weg nach oben um 11Uhr. Er ist gestern an meinem Zelt vorbei und ist heute noch nicht los gelaufen. Verrückter Kerl.😳 Ich habe eine IBU genommen und den linken Fuß bandagiert. Um 14 Uhr mache ich die Bandage ab und halte tatsächlich bis 19 Uhr durch. Ich bin stolz auf mich, ordentlich Meilen gemacht trotz der Anstiege. Um 17 Uhr entscheide ich mich für weitere 5 Meilen. Gute Entscheidung, endlich mal wieder klare Sicht auf die schneebedeckten Gipfel. Der Wind pfeift ordentlich, ich bin heilfroh, als es die letzten 2 Meilen wieder runter geht, aber leider stürmt es auch weiter unten. Mit einiger Mühe steht dann endlich das Zelt, nichts wie rein und kochen. Es gibt mal wieder Ramen, eine Handvoll Livesafer (Gummitiere), Studentenfutter und 1/2 Glas Nutella. Ich habe kein Snikkers oder Twix mehr. In der Not, frisst der Teufel Fliegen.😉

Tag 158 Meile 2.182,2

16 Meilen

2Dayhiker und 3 Southbounder getroffen. Ein Anstieg von 1.400 Fuß liegt an, aber dann wieder 2.000 Fuß runter. Ein Salamander und eine Schlange laufen mir heute über den Weg. Mein linker Fuß ist immer noch geschwollen. Mittags nehme ich eine IBU, hoffentlich geht das wieder weg. Mit Sweat campe ich zusammen am Panther Creek. Er fragt mich ob ich mit Jonas gelaufen bin. Äh, ja. Er hat uns nach Idylwild zum Deer Creek gefahren. Wow, die PCT-Hiker-Family ist doch klein.🤩So entscheide ich mich um 17 Uhr heute den Tag ausklingen zu lassen. Wir bauen unsere Zelte auf einem Trail auf und unterhalten uns während wir kochen und alles andere erledigen. 😁

Tag 157 Meile 2.166,2 Cascade Locks und Bridge of the Gods

20 Meilen gelaufen

Nur 2 Southbounder getroffen.

Nach dem Frühstück mit Blick auf die Brücke gehts endlich über die Brücke. Dabei grinse ich die ganze Zeit, endlich dieser Meilenstein. In Washington ist alles grün und nass. Den ganzen Tag kommt kaum Sonne durch den dichten Wald. Sobald der Trail über eine Forststrasse geht, hole ich Zelt und Schlafsack zum Trocknen raus. An einer Stelle mit vielen Steinen sehe ich wieder kleine Pikas und eine Minischlange. Es geht wieder mal 3.400 Fuß hoch und auf 1.500 Fuß runter. Aber der Bilck auf den Columbia River und Cascade Locks ist wunderschön. Auch sehe ich in der Ferne schneebedeckte Berge. Fette Nacktschnecken kriechen jetzt über den Trail und die Pilze fangen endlich an zu sprießen. Alles ist mit üppigen Moos bedeckt. Aber auf dem Waldboden kann ich gut laufen. Nur leider sind Schuhe und Socken Klatschnass. Ich komme im Dunklen an, da ich mal wieder unbedingt Wasser brauche. Der Zeltplatz ist wieder unheimlich und ich brauche lange bis ich einschlafe.

Tag 156 Timberline Lodge und Busfahrt nach Cascade Locks

Jonas und Simone haben Judith und mich bis nach Portland gefahren. Dort mussten wir ca 2 Stunden auf den Bus warten und haben die Zeit genutzt unsere Vorräte in einem großen Supermarkt wieder aufzufüllen. Die Busfahrt führt am Columbia River entlang mit herrlichen Ausblicken auf den Fluss. In Cascade Locks haben wir unsere Zelte aufgebaut und ab in die Brauerei. Wie üblich war es für mich nach dem 2.Bier vorbei. Ich musste zurück ins Zelt und meinen Rausch ausschlafen. Abends kam noch Jack Rabbit, Big PEN haben wir am Nachmittag schon eingesammelt. Also haben wir zu viert den Abend ausklingen lassen.

Tag 155 Timberline Lodge

Judith und ich sind um 7:30 Uhr bereit fürs Frühstücksbüffet. Wir buchen uns ein Zimmer mit 2 Betten, es soll wieder ordentlich regnen. Meema und BG trudeln später ein und wollen aber weiter. Wir warten auf das Zimmer und duschen schon mal und kümmeren uns um die Wäsche. Ich gehe in den Whirlpool. Dann erst mal ein langer Mittagsschlaf. Mein linker Fuß ist geschwollen. Fast so als hätte mich etwas gestochen. Um 16 Uhr an die Bar, wir unterhalten uns nett mit einem Mann aus Portland. Er übernimmt unsere Rechnung. Als er geht, kommen Jonas und Simone um die Ecke. Wie ich mich freue.🤩 Wir essen zusammen, schnuddeln über alte Zeiten, aber um 21 Uhr sind wir alle müde. Judith und ich schmuggeln die beiden in unser Zimmer, dort können sie im Trocken auf der Luma schlafen.

Tag 154 Meile 2.096,9

24,7 Meilen und 4 Meilen getrampt

Endlich mal wieder Rehe. Der Weg war gut zu laufen, an einem super schönen See vorbei. Und der Ruf der Timberline Lodge beschwingt meine Schritte. Allerdings ist mein linker Fuß geschwollen und tut weh. Allerdings laufe ich wieder mehr als ich geplant habe, da ich versuche bei Meema und GB zu bleiben. Als es langsam dämmert sind sie am Highway aber nicht zu sehen. Bis zur Lodge noch 5 Meilen, die schaffe ich heute nicht mehr und alleine campen möchte ich nicht. Also Daumen raus und 20 Minuten später sitze ich in einem Auto und werde aufgeklärt das ich in die falsche Richtung will. Ed fährt mich aber bis zum Dorf Government Camp und da ich dort nicht bleiben möchte dann auch noch hoch zur Timberline Lodge. Cool, zum Abschied bekomme ich auch noch ein Mountain House Essen geschenkt. Vor der Lodge steht ein einsamer Rucksack, keine anderen Hiker zu sehen. Und nun? Der Wind bläst, es ist arschkalt. Also frage ich nach einem Bett. Es ist Freitag und nichts frei. TOLL. Da kommt Judith die Treppe runter. Toll. 🤩 Ein älteres Ehepaar bietet uns an uns zurück nach Government Camp zu bringen, möchten wir aber nicht und beschließen zu campen. Vorher gehen wir an die Bar, essen etwas und trinken gegen die Kälte. Wir beschließen mein Zelt aufzubauen und gemeinsam darin zu schlafen. Um 11 Uhr müssen wir aus der Lodge, wir haben uns schon umgezogen und die Zähne geputzt, dann brauchen wir nur noch das Zelt aufbauen. Es kommt uns gar nicht mehr so kalt vor und tatsächlich schlafe ich dann auch gut und friere nicht. Vor 24 Uhr haben wir bestimmt nicht geschlafen, da wir noch endlos gequatscht haben.

Tag 153 Meile 2.068,2

22,7 Meilen

Start um 8 Uhr und der Himmel sieht endlich mal wieder freundlich aus. Aber wärmer als 13 Grad soll es nicht werden. Aber zum Glück den ganzen Tag kein Regen. Der Wind hält sich auch in Grenzen. Weiter durch die Wälder Oregons. Judith überholt mich um 11 Uhr. Meema und GB treffe ich abends im Wald, als sie an meinem Zelt vorbeikommen. Glücklicherweise bleiben sie bei mir, denn jetzt soll es auch noch Wölfe geben. Nachts sind 3 Grad angesagt.

Tag 152 Meile 2.045,6 Ollalie Lake Resort

8,9 Meilen

Heute habe ich im Zelt gefrühstückt. Bis auf meine Nachtwäsche ist alles klatschnass. Da gibt es nur eine Entscheidung : bis nach Ollalie Lake Resort laufen und dort versuchen die Klamotten zu trocknen. Als ich dort gegen 13:00 Uhr ankomme, kommt mir Jack Rabbit entgegen, er hat nur nen Kaffee getrunken, die Lodge hat keine Duschen oder ein Café. Egal, aufwärmen ist für mich jetzt wichtig. Der Store hat zwar einen Holzofen, aber den hat der Inhaber nicht angeheizt. Ich frage nach einer Cabin, ja es ist eine einzige frei für 70 $. Die will er in Cash, ich haber aber nur noch $ 25. Da er anscheinend doch Mitleid mit mir hat, wie ich da als nasser begossener Pudel stehe, heizt er den Ofen an. Dann bin ich erst mal 2 Stunden mit dem Trocknen meiner Ausrüstung beschäftigt. Eine Kundin hilft mir, wieder mal super nett, da ich und mein Zeug stinken. Ein paar Damen, die im Resort nächtigen versorgen mich mit Pasta,Gurke und Schokokuchen. Dann kommen Mima und Grocery Bag in den Store, da es immer noch regnet, buchen wir zu dritt die Cabin. Das war die richtige Entscheidung, es regnet in einem fort. Abends trudelt dann auch noch Judith ein. Die Cabin stinkt zum Himmel, mit 4 Hikern und deren nasser Ausrüstung darin. Aber es gibt auch hier einen Holzofen und eine Petroleumlampe. Keine Elektrizität, kein Bad. Aber das Plumpsklo ist nicht so weit weg und sauber.

Tag 151 Meile 2.036,7

21,9 Meilen

Nebel, Regen, keine Sonne. Alles klatschnass. Da keine Sonne durchkommt wird auch weder das Zelt bzw. der Schlafsack trocken. Zwei Flussquerungen habe ich ohne nass zu werden gemeistert. Durch den Regen führen die Flüsse natürlich wieder mehr Wasser. Die Mount Hood Wilderness war auch im Nebel schön und gut zu laufen.

Der Gipfel Mount Hood war im Nebel und Regen, daher habe ich nur den Schnee gesehen und die tolle Aussicht verpasst. Ich habe versucht Mima und Grocery Bag einzuholen, damit ich nicht alleine campen muss. Als ich dann endlich Zelte gesehen habe, habe ich im strömenden Regen mein Zelt aufgebaut. Alles war danach nass, da zuerst immer das Innenzelt und erst dann die Aussenhülle bei dem Big Agnes aufgebaut werden kann.